Cecibel Romero im Exil

Unsere Kollegin Cecibel Romero ist seit Mitte vergangener Woche nicht mehr in El Salvador und kann für wahrscheinlich lange Zeit nicht mehr zurückkehren. Unser Büro in San Salvador gibt es deshalb nicht mehr. Cecibel hat in den vergangenen Jahren immer wieder Korruptionsskalndale der Regierung Bukele recherchiert und veröffentlicht. Lange beschränkte sich die Reaktion der Regierung auf sogenannte Shitstorms, die dann auch wieder vorbeigingen. In den letzten Monaten aber hat die Repression gegen alle, die die Regierung wie auch immer kritisieren, erheblich zugenommen, selbst prominente Menschenrechtsanwälte verschwanden im Gefängnis. In den vergangenen Monagten verdichteten sich die Hinweise, dass die Regierung auch gegen vorgehen will. Sie ist nicht die erste salvadorianische Journalistin im Exil. Vor ihr sind rund drei Dutzend Kolleginnen und Kollegen aus dem Land geflohen.

Noch ist nicht klar, wo sich Cecibel mittelfristig niederlassen wird. Vorerst ist sie ohne Einkommen. Natürlich werden wir sie unterstützen, soweit wir es können. Wer mithelfen will, ist herzlich eingeladen. Jeder Betrag ist willkommen. Einfach überweisen an:

Toni Keppeler, BW-Bank Stuttgart, IBAN: DE89 6005 0101 0007 0850 80; BIC/SWIFT: SOLADEST600. Bitte mit dem Vermerk „Cecibel Romero“.  Wir leiten alles, was eingeht, an sie weiter.

 

Bücher

Wasserstress – Noch sind Mexiko-Stadt und der Axolotl nicht verloren. So heißt das neue Buch von Toni Keppeler und Laura Nadolski. Es geht um das Leben in Megastädten, und das wird mit dem Klimawandel immer beschwerlicher. Die urbanen Moloche sind Hitzeinseln unter Smogglocken, das Trinkwasser geht zur Neige, ganze Straßenzüge senken sich. Die Gründe sind überall dieselben: Versiegelung der Landschaft, Übernutzung des Grundwassers. Kaum irgendwo ist das so gut dokumentiert wie in Mexiko-Stadt mit seinen über zwanzig Millionen Einwohnern. Dass die Metropole heute verdurstet und gleichzeitig unter Überschwemmungen leidet, ist das Ergebnis kontinuierlicher menschlicher Eingriffe. Jeder einzelne davon schuf größere Probleme, als er zu lösen vorgab. Und nach allen Prognosen wird es noch schlimmer kommen.
Toni Keppeler und Laura Nadolski zeichnen diese Geschichte und ihre wissenschaftlichen Hintergründe nach und vergleichen sie mit Problemen in anderen Megastädten. Sie erzählen sie anhand des Axolotl. Dieses kuriose Tierchen, ein Schwanzlurch, hat eine schier unglaubliche Regenerationsfähigkeit; ihm können sogar Herz und Gehirn nachwachsen. Es kommt in freier Wildbahn nur in Mexiko-Stadt vor und ist akut vom Aussterben bedroht. Doch es gibt Wege, den Axolotl zu retten. Warum nicht auch Mexiko-Stadt?
In jeder guten Buchhandlung oder direkt beim Rotpunktverlag.