Haiti

Die Albtraum-Republik

Fiktion und Wirklichkeit liegen in Haiti oft nahe beieinander. „Ich hatte Joseph gesagt, dass während meiner Abwesenheit das Geschäft weitergehen solle wie üblich“, schrieb der britische Erfolgschriftsteller Graham Greene in seinem 1966 erschienenen Haiti-Roman „Die Stunde der Komödianten“. „Denn wer wusste, ob sich hier nicht ein paar Journalisten einige Tage aufhalten wollten, um eine Reportage über ein Land zu schreiben,…

Freiheit ist schwarz

„Sklaven dürfen auf diesem Territorium nicht existieren, die Sklaverei ist auf ewig abgeschafft. Alle Menschen werden frei geboren, leben frei und sterben frei, als Franzosen.“ Dies ist der dritte Artikel einer Verfassung, die jedoch nicht in Frankreich geschrieben wurde. Sie wurde im Mai 1801 in der damaligen französischen Kolonie Saint Domingue (heute Haiti) verabschiedet und trat ohne Absprache mit der Kolonialmacht sofort in Kraft…

Herr Clinton baut Haiti auf

Erdbeben kommen nicht auf Bestellung und trotzdem gibt es immer irgend einen, der darauf vorbereitet ist. Das Beben, das am 12. Januar 2010 um 16:53 Ortszeit die haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince erschütterte, rund 300.000 Menschen tötete und fast zwei Millionen obdachlos machte, das hatte wirklich niemand erwartet. Über hundert Jahre hatte sich die Erde hier nicht mehr nennenswert bewegt…

Billiger als ein Suppenhuhn

Das Treffen war wenig spektakulär und doch sind seine Folgen ein paar Tage später weltweit durch die Presse gegangen: Am 28. Januar sind sich Maletide Fenelon und Laura Silsby im Armenviertel Mais Gaté zum ersten Mal begegnet. Das war genau zwei Wochen nach dem schweren Erdbeben in Haiti. Maletide Fenelon ist Haitianerin, Mutter von vier Mädchen. Sie wohnt in dem Viertel am Rand von Port-au-Prince…